PROZESS

Iteration und Intuition
im Design Thinking-Prozess

Vom Problem über Prototypen zur Innovation
Eines der wesentlichen Elemente des Design Thinking ist der einfach verständliche Prozess, der auf den abstrahierten fünf Arbeitsphasen von Designer_innen basiert. Diese lauten Empathize (manchmal auch in die zwei Phasen Understand und Oberserve unterteilt), Define, Ideate, Prototype und Test (zu deutsch etwa Empathie entwickeln, Sichtweise definieren, Ideen finden, Prototypen entwickeln und Testen).
Die Prozessschritte werden in iterativen Schleifen durchlaufen. Das bedeutet, dass die Schritte so oft wie nötig wiederholt werden, bis eine innovative und für die Nutzer_innen wertvolle Lösung entstanden ist:
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Beim Durchlaufen der einzelnen Phasen wechselt das Team zwischen konvergenten und divergenten Denkmodi. Der fünfschrittige Prozess macht sich diesen Wechsel zwischen den beiden Denkweisen zunutze: Der erste Schritt Empathize erfordert einen offenen Geist, aktives Zuhören und ein ungefiltertes Aufnehmen möglichst vieler Informationen – dieser Prozess-Schritt ist von Divergenz, also einem in die breite denken, geprägt. Erst im zweiten Schritt Define werden die gesammelten Erkenntnisse sortiert und die zentralen Herausforderungen in einem konvergentem Syntheseprozess herausgearbeitet, um ein gemeinsames und konkretes Problemverständnis zu schaffen. An diesem Punkt angekommen, öffnet sich der Prozess wieder für die divergente Ideenfindungsphase Ideate. In diesem Modus sind alle Ideen willkommen, je mehr und wilder, desto besser! Erst mit der Entscheidung für eine oder wenige Ideen ist wieder ein konvergenter Modus gefragt, bevor die ausgewählte(n) Idee(n) in der Phase Prototype greifbar gemacht werden. Abgeschlossen wird der erste Prozessdurchlauf in der Phase Test, durch das Feedback der Testnutzer zu den entwickelten Prototypen.
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PROBLEMVERSTÄNDNIS & -LÖSUNG

Bevor das Team startet, Ideen zu entwickeln, widmet es 50% seiner Zeit und Arbeit dem Problemverständnis. Hier baut das Team Empathie zu den Nutzer_innen auf und lernt ihre Bedürfnisse, Wünsche und Emotionen kennen und verstehen. Dabei liegt der Fokus auf der Erfassung des Kontextes in Bezug auf den Menschen, nicht nur um das Problem selbst. Was häufig passiert, ist, dass wir am Anfang des Prozesses das Problem aus unseren Annahmen und der eigenen Perspektive heraus definieren. Nachdem wir in der Empathize-Phase viele Erkenntnisse gesammelt haben, können wir das Problem häufig ganz anders fassen. Durch aktives Beobachten, Zuhören und Verstehen können wir wertvolle Insights zusammentragen und so mutige Wege in Richtung Ideenfindung gehen. Auf dieser Basis stellen wir sicher, wirklich das zu gestalten, was auf den Gefühlen, dem Denken und den Bedürfnissen unserer Nutzer_innen aufbaut. Im Anschluss können wir uns der Problemlösung widmen – von der Ideenfindung über die Übersetzung in Prototypen und das Testen dieser.
Problemlösung und Problemverständnis Design Thinking Prozess ><meta itemprop=

EIGENSCHAFTEN KREATIVER PROZESSE

Iteration, also Wiederholung einzelner
oder mehrerer Prozessschritte
Wechsel aus konvergenten
und divergenten Denkmodus
Fokus auf dem Problemverständnis
vor der Problemlösung
Diese Grundstruktur kreativer Prozesse zielt darauf ab, gefährliche Klippen – beispielsweise den direkten Start ins Brainstorming ohne ganzheitliche Problemverständnis oder den Verzicht auf notwendige Iterationen – von Beginn an zu umschiffen. Das gewollte »Scheitern« der ersten Ideen und sei es zu Beginn noch so schmerzhaft, lehrt uns jedes Mal mehr über die Ursprungsproblematik und die tatsächlichen Bedürfnisse der Nutzer. So entstehen wirklich innovative und mutige Lösungen.
DIE 5 DESIGN THINKING SCHRITTE
EINZELN ERKLÄRT
Icon Empathize Prozessschritt Design Thinking
In diesem Prozess-Schritt erforscht das Team das Spielfeld, auf dem gespielt werden soll – was sind Erwartungen mit Blick auf die zu bearbeitende Fragestellung (die Challenge), was relevante Rahmenbedingungen oder vielleicht bestehende Vorannahmen? Ist das Team synchronisiert, geht es weg von der eigenen Sichtweise und rein in den Perspektivwechsel! Was sind Bedürfnisse, Ängste und Emotionen der Menschen, für die – im Kontext der Challenge – eine Lösung gestalten werden soll? Hier geht es vor allem darum, durch aktives Zuhören eine tiefe Empathie für die Nutzer_innen aufzubauen und möglichst viele Erkenntnisse zu gewinnen.
Icon Define Prozessschritt Design Thinking
Ist das Problemfeld in seiner Komplexität und im intensiven Austausch mit Menschen durchdrungen, stehen dem Team eine Vielzahl an unterschiedlichsten Erkenntnissen über die Bedürfnisse und Herausforderungen der Nutzer_innen zur Verfügung. In dieser Phase geht es nun darum, die gewonnenen Insights in Synthese zu bringen und in einem gemeinsamen Standpunkt zu verdichten – was sind die spannendsten oder überraschendsten Erkenntnisse? Der gemeinsame Standpunkt dient im nächsten Schritt als Ausgangspunkt der Lösungsentwicklung.

Icon Ideate Prozessschritt Design Thinking
In der Ideation-Phase entwickelt das Team mit Hilfe von verschiedenen Kreativitätstechniken innovative Lösungen für die im vorherigen Schritt formulierte Herausforderung. Hier beginnt das Team, im divergenten Denkmodus, so viele Ideen wie möglich zu sammeln: Quantität zählt! Negative Kritik wird vorerst zurückgestellt, damit gezielt über den Status Quo hinaus gedacht und im nächsten Schritt aus einzelnen Ansätzen in Ko-Kreation große leuchtende Ideen entwickelt werden können. Diese sind exakt auf die Bedürfnisse und Wünsche der relevanten Nutzer_innen angepasst.
Icon Prototype Prozessschritt Design Thinking
Im Prototyping werden die entwickelten Ideen und Lösungsansätze konkretisiert. Sie sollen visuell und greifbar die kritischen Funktionen der Idee erlebbar machen. Je nach Testszenario können Prototypen beispielsweise Mock-ups, Skizzen, Rollenspiele oder ähnliche Formen haben. Wichtig ist, dass man den Prototypen so wenig wie möglich erklären muss. Das Motto lautet: »Show, don't tell!«
Icon Test Prozessschritt Design Thinking
Ist der Prototyp entwickelt, kann die Idee in dieser Phase direkt mit Nutzer_innen getestet werden. Durch einen solchen frühen »Realitäts-Check« lassen sich schnell und einfach Funktionalität, Nutzen und Akzeptanz überprüfen – das eingeholte Feedback dient hierbei als Leitlinie für die sich anschließende Iteration. In den folgenden Iterationsschleifen wird die Idee nun in Ko-Kreation mit den Nutzern weiterentwickelt
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Die 3 Säulen
von Design Thinking

Tauche im Folgenden tiefer in alle drei Kategorien ein:
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